Projekte und Texte (Auswahl)

Not My Circus, Not My Monkeys

Das Motiv des Zirkus in der zeitgenössischen Kunst
16. September - 3. Dezember 2023, Kunstmuseum Thun
Gastkuration

Mit Kathryn Andrews, Miriam Bäckström, Istvan Balogh, Beni Bischof, Barbara Breitenfellner, Mona Broschár, Michael Dannenmann, Latifa Echakhch, Nicola Hicks, Zilla Leutenegger, Taus Makhacheva, Dieter Meier, Yves Netzhammer, Tal R, Augustin Rebetez & Martin Zimmermann, Boris Rebetez, Ugo Rondinone, Niklaus Rüegg, Francisco Sierra, Norbert Tadeusz, William Wegmann

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts in London entstanden, fasziniert der Zirkus seit Langem. Heute erscheint uns dieser magische Ort eher wie ein Relikt aus einer vergangenen Zeit. Dennoch hat die bewusste Inszenierung von schönem Schein, hartem Kampf, Erfolg und Scheitern als Teil der menschlichen Existenz viel mit unserer eigenen Realität gemeinsam. Die internationale Gruppenausstellung präsentiert zeitgenössische Künstler*innen, die sich dem Motiv des Zirkus bedienen, um aktuelle gesellschaftliche Themen zu untersuchen und kulturelle wie politische Strukturen zu hinterfragen.

Bild: Nicola Hicks, Dump Circus (Detail), Foto: Caroline Piasecki

Katalog zur Ausstellung
Not My Circus, Not My Monkeys

In der Welt des Zirkus war ein Bewusstsein für ethische Haltungen gegenüber Mensch und Tier lange Zeit schlichtweg nicht existent. Diskriminierung, Stigmatisierung und Unterdrückung standen auf der Tagesordnung, wie z.B. die kommerzielle Zurschaustellung der sog. "Freaks of nature" zeigt. Mit einschlägigen Essays und Werken internationaler, zeitgenössischer Künstler*innen bietet der Band den Ausgangspunkt für künstlerische, kulturhistorische, tierethische sowie rassismuskritische Untersuchungen und hinterfragt aktuelle gesellschaftliche Strukturen.
Essays von: Sarah Elena Müller, Manfred Niekisch, Mandy Abou Shoak, Katrin Sperry, Birgit Stammberger

Hrsg. v. Kunstmuseum Thun, Helen Hirsch, Katrin Sperry
Erschienen im Hirmer Verlag, 2023

Text: Deutsch / Englisch
168 Seiten, 76 Abbildungen in Farbe
23 x 28 cm, Broschur

ISBN: 978-3-7774-4179-5

Grafik: Katharina Reidy aka Coboi

DESCRIBE YOUR PAIN FROM 1 TO 10

3. September - 15. Oktober 2022, Grand Palais Bern
Co-Kuration

Eine Ausstellung mit Stefanie Knobel, Alexandra Meyer, Chantelle Mitchell & Jaxon Waterhouse, Marco Rigoni, Jope Schneider, Denys Shantar, Tamara Vizzardi, Ausleihen aus den medizinischen Sammlungen Bern und Zürich

Von bildgebenden Verfahren über Modelle zu Lesetafeln bedient sich die Medizin damals wie heute visueller und somit auch ästhetischer Phänomene. Michel Foucault vergleicht den, die Krankheit betrachtenden, ärztlichen historischen Blick in der Geburt der Klinik mehrmals mit dem eines Porträtmalers. Die Ausstellung geht der Verbindung zwischen den zwei Feldern nach, mit dem Fokus auf den menschlichen Körper. Objekte aus der medizinischen Sammlung in Bern und Zürich fungieren als Ausgangslage treten mit zeitgenössischen, künstlerischen Positionen in einen Dialog.

Ausstellungsansicht, Foto: Karen Amanda Moser

Vitrine

Die Vitrine ist Teil des Yogastudios Hrdayam. In unregelmässigen Abständen werden Künstler*innen dazu eingeladen für den Ort etwas zu kreieren.

Jennifer Merlyn Scherler (3.3.-7.5.2022), Kathrin Affentranger (8.5.-2.6.2022), Karen Amanda Moser (3.6.-7.8.2022), Tamara Janes (12.8.-16.10.2022), Caroline von Gunten (21.10.-28.11.2022), Anna-Lisa Schneeberger (2.12.-12.2.2023), Olivia Abächerli (17.02.-10.04.2023), Laurina Fässler (14.04.-30.06.2023), Sapir Kesem Leary (30.06.-03.10.2023), Daria Gusberti (13.10.-10.12.2023), Floyd Grimm & Ruven Stettler (22.12.2023-23.02.2024), Felix Stöckle (01.03.-02.06.2024), Lika Nüssli (07.06.-31.08.2024), Eva Maria Gisler (08.09.-01.12.2024), Sereina Steinemann (06.12.2024-23.03.2025)

Foto: Olivia Abächerli, Skizze (Filmstill), 2023, Courtesy die Künstlerin

IN CONVERSATION

7. November - 27. November 2021, Grand Palais Bern
Kuration

Eine Ausstellung mit Selina Lutz und Manuel Stehli

In der Doppelausstellung rückt das Zwischenmenschliche in den Fokus. Für ebendies braucht es stets zwei: Ein Du und ein Ich.
Beiden künstlerischen Positionen ist der Mensch als Beziehungswesen gemeinsam. Doch die abgebildeten Persönlichkeiten bleiben ungreifbar und die Verbindung, die wir uns eigentlich wünschen, verwehrt. Gefühle von Nähe und Distanz fliessen ineinander, lösen sich auf, um sich erneut zu manifestieren. Der Moment vor dem Bild wird selbst zur Beziehungsarbeit.

Ausstellungsansicht, Foto: Karen Amanda Moser
Download Saaltext

Wind of Change

25. April - 26. September 2021, Kloster Dornach
Co-Kuration

Eine Ausstellung mit Claudia Breitschmid, Esther Ernst, Ingo Giezendanner, Florian Graf, Tamara Janes und Marinka Limat.

Die Ausstellung stand unter dem Motto des Aufbrechens. Die Idee geht zurück auf den Auszug der letzten Brüder des Klosters Dornach, der sich 2020 zum dreissigsten Mal jährte. Während die Kapuziner eine neue Heimat suchten, stand der Kanton Solothurn vor der Aufgabe, sich um die Umnutzung des Klosterareals zu kümmern. Was bedeutet ein solcher Aufbruch?

Dazu ist eine Publikation erschienen. Mit einem Text zur Ausstellung von Anja Seiler und Katrin Sperry.

Bild: Ingo Giezendanner, Schlafen, 2021, Courtesy der Künstler,
Foto: Livia Vonaesch

Wir feiern 70 Jahre. Mit alten und neuen Bekanntschaften aus der Sammlung

18. August - 18. November 2018, Kunstmuseum Thun
Co-Kuration

Das Kunstmuseum Thun feierte mit einer umfangreichen Ausstellung das 70-jährige Jubiläum. Im Fokus standen Beziehungsnetzwerke, Verflechtungen sowie Freundschaften rund um das Museum und seine Sammlung.

Die Kunstwerke wurden im Blickfeld der Jahrzehnte betrachtet, beginnend im Jetzt. Auf der Reise in die Vergangenheit standen persönliche Geschichten und Anekdoten im Fokus. Das Depot ist das Herz der Sammlung, für das Publikum jedoch nicht sichtbar. Der Thuner Künstler Julian Sartorius setzte hier an und liess die Werkvielfalt im Depot auf abstrakte Weise im Museum widerhallen.

Bild: U5, Weltmodell (Ausschnitt), 2008, Kunstmuseum Thun, Foto: Christian Helmle

Thun Thun Thun - ein akustischer Stadtrundgang

Ongoing
Konzept und Organisation / Publikation

Anlässlich des 70-jährigen Geburtstags des Kunstmuseums Thun ist ein digitaler Rundgang durch Thun entstanden: Das Klangwerk Thun Thun Thun (2018) von Julian Sartorius. Der Stadtrundgang ist online abrufbar und er kann individuell, im eigenen Schritttempo erforscht werden. Kopfhörer werden empfohlen.

Eine Publikation begleitet das Werk. Mit einem Vorwort von Katrin Sperry und Helen Hirsch.

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Um den Kreis drehen. Fokus #12

Ab Februar 2019, Kunstforum Zentralschweiz (online)
Kuration

Neben dem Dreieck, Viereck und Quadrat zählt der Kreis zu den Grundformen, nach denen wir unsere Welt einordnen. Er gehört zu den wichtigsten Symbolen der Menschheit. Wir finden ihn zwei- oder dreidimensional als Kugel immer wieder vor, statisch und rotierend, in der Natur, der Kunst sowie als Sinnbild der Unendlichkeit und des ewigen Kreislaufes: In den Himmel blickend erkennen wir Menschen die Wölbung des Weltraums, worin uns das grössere Ganze kreisförmig erscheint. Begeben wir uns in den Bann des Kreises, wo an Ecken und Kanten gespart wurde. Nur gibt der Kreis keine Richtung oder Orientierung vor – diese müssen selbst erschlossen werden. Tanzen wir aus Freude im Kreis oder ist es ein frustriertes Rotieren, das uns befällt? «Nur wer auf den Punkt kommt, hat die Chance, das Zentrum im Kreis zu erreichen.» (Christa Schyboll).

Bild: Martin Gut, Spiel mir das Lied der Welt, 2008, www.gut.ch

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Schnupperschau 4. Wie riecht das Böse?

10. Dezember 2016 - 22. Januar 2017, Kunstmuseum Thun / Projektraum enter
Kuration

Habib Asal schöpfte seine Motivation aus dem aktuellen Weltgeschehen. Permanent werden wir über unseren Sehsinn mit Bildern konfrontiert, die von Gewalt, Krieg und Terror berichten. In der Ausstellung steht jedoch das Riechorgan im Zentrum. Tagtäglich atmen wir rund 20‘000 Mal ein und aus und nehmen dabei Gerüche wahr. Wie der Kritiker Jim Drobnick formuliert hat, sind Düfte angesichts der Tatsache, dass wir die Luft zum Atmen und somit zum Überleben brauchen, unweigerlich mit ethischen Bedenken verknüpft.
Die Installation besteht aus einer Tuschezeichnung, auf der Asal die chemische Zusammensetzung und physiologischen Eigenschaften von Materialen, die bspw. bei Waffen vorkommen, festhält. Die Formel ist abstrakt und wirkt somit entschärfend. Trotzdem befiel die Besucher*innen beim Betreten des Raumes ein Unbehagen: Asal hat die Tinte mit dem umstrittenen Parfüm Sécrétions manifiques vermischt – ein Duft, der sich bald ausbreitete und die Gemüter spaltete. Eine Auswahl von Sammlungswerken begleitete die Installation.

Bild: Habib Asal, Der Duft des Bösen, 2017, Foto: David Aebi

Publikationstexte

Eigentlich die Welt / Actually, the World, in: Not My Circus, Not My Monkeys. Das Motiv des Zirkus in der zeitgenössischn Kunst / The Motif of the Circus in Contemporary Art, 2023, hrsg. v. Hirmer Verlag, Kunstmuseum Thun, Helen Hirsch, Katrin Sperry, München
www.hirmerpublishers.com

Porträts: Nicolle Bussien & Giorgia Piffaretti / Katrin Hotz & Jeanne Jacob, in: Jubiläumspublikation Frauenkunstpreis, 2023, hrsg. v. Stiftung Frauenkunstpreis, Bern
www.frauenkunstpreis.ch


Ein Gespräch in Sprachnachrichten mit Franca Franz
, in: SOFT CRASH. Franca Franz, 2022, hrsg. v. MMKoehn Verlag, Franca Franz, Leipzig
www.mmkoehnverlag.de


LOST : FOUND,
in: Lost : Found. Elisa Daubner, 2022, hrsg. v. Galerie Eulenspiegel, Elisa Daubner, Basel
www.elisadaubner.de


Zirkus (Einführung), in: Zirkus. Barbara Breitenfellner, 2021, hrsg. v. Barbara Breitenfellner, Berlin, Künstlerinedition (50 Stück)
www.barbara-breitenfellner.de

Zukunft. Radikal offen
(Essay zum Werk von George Steinmann), in: FUTURE NOW, 2021, hrsg. v. Luca Beeler, Stadtgalerie Bern
www.stadtgalerie.ch / Zum Essay

Die Symphonie des Menschseins / The Symphony of Humanity (Essay zum Werk von Paul Fägerskiöld), in: Paul Fägerskiöld. Blue Marble, 2021 (DE / EN), hrsg. v. Verlag für Moderne Kunst, Wien
www.vfmk.org
Download Text in EN


Wind of Change. Eine Kunstausstellung über das Aufbrechen (Text zur gleichnamigen Ausstellung), in: Kloster Dornach 2021, hrsg. v. Kloster Dornach, Barbara van der Meulen
www.klosterdornach.ch


Utopie und Modell / Utopia and Model
(Ein Gespräch mit Boris Rebetez),
in: von Bartha Report N° 13/2018 (DE / EN), hrsg. v. Galerie von Bartha
Link zum Report


Künstler*in-Texte zu Margrit Jäggli, Christian Helmle, Max Matter
in: Bilder erzählen. Literarische Begegnungen mit der Sammlung des Kunstmuseum Thun, 2017, hrsg. v. Kunstmuseum Thun
Link zur Publikation


Beiträge zu William Utermohlen, Self-Portraits (1955-1999), Paul Le Grand, (dis)appear (2008), Livia Di Giovanna, A Lapse of Time (2015), Leonid Iwanowitsch Rogosow, Selbstoperation mithilfe eines Spiegels (1961)
in: Mirror Images. Spiegelbilder in Kunst und Medizin, 2017 (DE / EN)
hrsg. v. Verlag für Moderne Kunst, Wien
Link zur Publikation


Die Berührung der Natur / The Touch of Natur (Beitrag zu den Werken Propagazione 31-12-2012 (2012) und Essere fiume (7) (2000) von Giuseppe Penone), in: Die Kräfte hinter den Formen, 2016 (DE / EN), hrsg. v. Snoek Verlag, Köln

Naturnahe Formprozesse / Forming Processes Close to Nature (Beitrag zu den Werken Silk Piece V (2011-2012) und Die unendliche Feinheit des Kausalgewebes (2016) von Jens Riesch), in: Die Kräfte hinter den Formen, 2016 (DE / EN), hrsg. v. Snoek Verlag, Köln
Link zur Publikation

Ausstellungstexte

Pink Hawk Down, Text zur Ausstellung von Felix Stöckle, 2024, in der Krone Couronne, Biel
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Schatten und Geist, Text zur Ausstellung von Stephanie Hess und Brigitta Würsch, 2023, im B74 Raum für Kunst, Luzern
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Quings, Text zur Ausstellung Haus, 2023, in der akku Kunstplattform, Emmenbrücke, veröffentlicht auf www.splatz.space
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Eine Prise menschliche Imperfektion / A Pinch of Human Imperfection, Text zur Einzelausstellung von Clare Goodwin, 2023, in der Tony Wuethrich Galerie, Basel
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Zeitreise, Text zur Einzelausstellung von Judith Albert, 2023, in der Galerie Béatrice Brunner, Bern
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Tutto passa, Text zur Einzelaustellung von Lorenzo Salafia im Rahmen des Freispiels, 2022, im Kunstmuseum Solothurn
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Und dann die Farben, Text zur Einzelausstellung Fluke & Figures von Maja Rieder, 2022, in der Tony Wuethrich Galerie, Basel
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